Politik

Kalt duschen, Tür schließen – der komplette Energiesparplan

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat am Montag die Energiesparkampagne der Bundesregierung präsentiert. Das sind die zentralen Punkte.

Heute Redaktion
Umweltministerin Leonore Gewessler und Wirtschaftsminister Martin Kocher stellten die Sparkampagne vor.
Umweltministerin Leonore Gewessler und Wirtschaftsminister Martin Kocher stellten die Sparkampagne vor.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Am Montag hat die Bundesregierung ihre Energiesparkampagne für den Herbst vorgestellt, "Heute" berichtete. Wie Umweltministerin Leonore Gewessler bei der Pressekonferenz erklärte, trägt sie den Titel "Mission 11".

Jeder Haushalt habe laut ihren Aussagen unterschiedliche Voraussetzungen, durchschnittlich könnten aber elf Prozent der Energie in heimischen Haushalten eingespart werden.

Das sind die konkreten Punkte:

1.
Heizen

Gewessler rät dazu, die Heiztemperatur über die gesamte Heizperiode um zwei zu Grad senken und so die Heizkostenrechnung um jährlich zwölf Prozent reduzieren.

Heizkörper freihalten:
Wärme wird vor allem über Luftzirkulation im Raum verteilt. Heizkörper sollten daher nicht mit Möbeln oder Vorhängen verdeckt sein.

Dichtungsbänder:
Undichte Fenster verursachen mindestens zehn Prozent höheren Energieverbrauch. Dichtungsbänder verhindern den Wärmeverlust auch bei älteren Gebäuden.

Stoßlüften:
Mindesten drei Mal tägliches Stoßlüften statt Dauerkippen verhindert das Abkühlen der Wände und spart so etwa fünf Prozent Energie ein.

Türen schließen:
Türen zu unbeheizten Räumen sollten geschlossen bleiben, auch hier können etwa fünf Prozent Energie eingespart werden.

Programmierbare Thermostate:
Wenn niemand zu Hause ist, kann die Temperatur abgesenkt werden. Mit einem programmierbaren Thermostat kann die Heizung kurz vor dem Nachhausekommen eingeschaltet werden.

Luftfeuchtigkeit:
Pflanzen helfen, um eine ideale Luftfeuchtigkeit von 30 bis 55 Prozent zu erreichen. Feuchtere Luft lässt uns Temperaturen als wärmer empfinden, und spart somit Energie.

Heizkörper entlüften:
Luft im Heizkörper verhindert die richtige Zirkulation des Heizwassers und senkt somit die Wärmeabgabe.

2.
Duschen

Die durchschnittliche Duschzeit in Österreich beträgt fünf Minuten. Eine verkürzte Duschdauer um eine Minute spart bereits 20 Prozent der Energie ein.

Duschen statt Baden:
Wie bereits von Gewessler angekündigt, sollte Vollbäder im Winter vermieden werden. Denn: Eine volle Badewanne verbraucht mindestens die doppelte Menge Wasser wie ein durchschnittlicher Duschgang.

Sparduschkopf:
Ein Sparduschkopf oder Durch­flussbegrenzer spart bis zu zehn Liter Wasser pro Minute.

Nicht zu heiß:
Auch mal mit etwas niedrigerer Temperatur duschen tut nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Haut gut, wie Hautärztinnen und Hautärzte empfehlen.

Kaltes Wasser:
Bei kurzer Verwendung, z. B. zum Zähneputzen oder Händewaschen, reicht kaltes Wasser in vielen Fällen aus. Bis es sich erwärmt hat, ist der Vorgang meist beendet, und das warme Wasser kühlt unverwendet in der Leitung aus.

3.
Strom

Laut Gewessler haben die Haushalte in Österreich rund zehn bis 20 Geräte, die dauerhaft auf Standby laufen. Mit einer schaltbaren Steckerleiste oder einem Netzschalter können diese Geräte komplett vom Stromnetz getrennt und bis zu zehn Prozent Energie eingespart

Voll beladen und Eco:
Bei der Waschmaschine und dem Geschirrspüler gilt es, stets auf eine volle Beladung und die Verwendung des Eco- bzw. Energiespar­­programms zu achten.

LED:
LED-Lampen haben eine 15- bis 20-fach höhere Lebensdauer als klassische Glüh- und Halogenbirnen und sparen über die Lebensdauer gerechnet 90 Prozent Strom ein.

Homeoffice:
Je kleiner das Gerät, desto niedriger der Energieverbrauch. Laptops und Tablets verbrauchen somit weniger Strom als ein Desktop-PC mit großem Bildschirm.

4.
Kühlschrank

Die Gefriertruhe oder das Gefrierfach sollten regelmäßig abgetaut werden. Denn eine Eisschicht von fünf Millimeter erhöht den Verbrauch bereits um 30 Prozent.

Kühlschrank füllen:
In einem leeren Kühlschrank wird Luft gekühlt, welche beim Öffnen entweicht. Das verbraucht viel Energie. Ein gut gefüllter Kühlschrank bzw. ein Kühlschrank in einer angemessenen Größe für den Haushalt spart daher Energie.

Dichtungen:
Defekte Dichtungen machen es dem Kühlschrank schwer, die Innentemperatur konstant zu halten. Regelmäßiges Kontrollieren und Ausbessern verbessern die Energiebilanz.

Temperatur:
Zum Tiefkühlen genügen –18 Grad.

Wärmequellen:
Ein Kühlschrank sollte weder neben einer Wärmequelle stehen, noch eine Wärmequelle hinunterkühlen müssen. Heiße Speisen daher vorher auskühlen lassen, dann in den Kühlschrank stellen.

5.
Auto

Generell gilt: Öffis oder Fahrrad nutzen. Wenn diese Verkehrsmittel aber keine Möglichkeit sind, kommt man mit spritsparender Fahrweise günstiger ans Ziel.

Öffentliche Verkehrsmittel:
Im Vergleich zum Diesel- oder Benzinauto können können bei einem Wechsel auf die öffentlichen Verkehrsmittel 94 Prozent Energie eingespart werden.

Kurze Strecken:
19 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als 2,5 Kilometer. Kurze Wege können daher einfach mit dem Fahrrad ersetzt werden.

Langsam fahren:
Bei höherer Geschwindigkeit erhöht sich auch der Windwiderstand, und es wird mehr Kraftstoff verbraucht. Durch ein freiwilliges Tempo von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h im Freiland können bis zu 24 Prozent Kraftstoff gespart werden.

Fahrgemeinschaften:
Viele Strecken werden von verschiedenen Menschen gleichzeitig zurückgelegt. Fahrgemeinschaften zur Arbeit oder zum Sport können daher viel Kraftstoff sparen: Bei zwei Personen die Hälfte, bei drei Personen sogar zwei Drittel.

Reifendruck:
Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Energieverbrauch bereits ab 0,5 Bar Differenz um rund fünf Prozent. Reifenverschleiß und Mehrkosten machen hier jährlich bis zu 90 Euro aus, daher lohnt sich monatliches Kontrollieren.

Wie Energieministerin Leonore Gewessler erklärte, handelt es sich dabei um Maßnahmen, die jeder die jeder Privathaushalt ohne Kosten durchführen kann. Die Kampagne wird bis März andauern. Sie richte sich an alle Menschen, die Energie sparen können.

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    Screenshot Facebook / Klimaschutzministerium